Bahnhof Zoo mein Zug fährt ein, ich steige aus um wieder da zu sein…
… wir kamen am Pfingstsamstag zwar mit dem Auto über den ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden ins ehemalige Westberlin, aber nur um dann über den Kudamm und den Potsdamer Platz direkt zur Fischerinsel am Alexanderplatz im ehemaligen Ostteil der (zum Glück ehemals geteilten) Stadt zu fahren.
Im Herzen der heutigen Hauptstadtmetropole angekommen, bezogen wir am historischen Hafen unser Quartier mit Blick auf die Spree. Wir tauchten sofort in das quirlige Großstadtleben ein und erkundeten Nahversorgungseinrichtungen, Sehenswürdigkeiten und die örtliche Gastronomie bis tief in die Nacht hinein und lernten so schnell Land und Leute kennen.
Wir, das waren die Prellballer des TVG-Buschhütten: Heinz Baumann, Michael Dittmann, Ralf Zimmermann, Andreas Engler, Axel Römer, Thorsten Hamann und Markus Schöler.
Die ersten zwei Tage waren noch spielfrei, so dass wir genügend Gelegenheiten hatten diverse Unternehmungen zu machen. Wir schauten uns den Umzug des Karneval der Kulturen (mit ca. 700.000 Zuschauern) an, sahen eine Liveband auf der Turnfest-Bühne auf dem Schlossplatz am Berliner Dom, genossen mit den Prellballern des TUS Ferndorf die Sonne und das Bier am Maifeld hinter dem Olympiastadion, wo wir auch die Gelegenheit hatten das Faustballländerspiel zwischen Deutschland und der Schweiz zu sehen und feuerten unseren Heinz Baumann an, der zu diesem Zeitpunkt schon mit der Prellballmannschaft seines Berliner Vereins (Tegel) bei den Männer 60 aktiv war. Einige von uns versäumten es auch nicht, verschiedene Turnvorführungen und –präsentationen in den Messehallen am Funkturm zu sehen.
Noch reichlich angegriffen von den ersten Tagen und vor allem Nächten (Kreuzberger Nächte sind lang!), aber hoch motiviert, begannen wir am Dienstag mit den sportlichen Aktivitäten, sprich dem Prellballspiel, im Pokalturnier der Männer 30. Wir mussten teilweise in den frühen Morgenstunden mit der S-Bahn zum Olympiastadion fahren, bei dem die gigantisch große (drei Handballfelder) Horst-Korber-Turnhalle (Hotte die alte Flitzpiepe) lag. Am ersten Spieltag haben wir außer sehr viel Erfahrung (und Muskelkater) nichts gewonnen, am zweiten war die Siegesbilanz schon deutlich ausgeglichener und am letzten Spieltag gingen wir ungeschlagen vom Platz. Am Ende reichte es bei der Männer 30 für einen Achtungserfolg: 11. Platz und in der Freizeitklasse 19+ für einen 9. Platz im Mittelfeld.
Nach dem Prellballspiel erlebten wir noch so einiges, z.B. wurde Andreas in einer original Berliner Eckkneipe von dem Thekenpublikum zum Prellball Torwart erklärt und den Donnerstagabend verbrachten wir im Liegestuhl in der Strandbar (Füße im feinkörnigen Sand) an der Spree in der Nähe der Eastside-Gallerie. Am Freitagabend stieg die große Abschlussgala in dem neu renovierten und fast ausverkauften Olympiastadion, die von ca. 6.000 Teilnehmern sehr farbenfroh gestaltet wurde und in einem beeindruckenden Feuerwerk ihren Abschluss fand.
Am Samstag, nach einer Woche vieler schöner Erlebnisse und neuer Eindrücke in Berlin, traten wir dann den Heimweg an (Michael und Andreas mit dem Fahrrad!).
Zum Abschluss bleibt mir noch der Refrain des am Anfang zitierten Liedes der Gruppe „Ideal“ aus den Achzigern:
Ich fühl mich gut, ich steh auf Berlin!